Politik – TV: Wie rassistisch ist Spiegel TV?
Gestern Abend (13.09.200) lief ein sehr erstaunlicher Beitrag bei Spiegel TV.
Es ging los wie immer. Zuerst wurde über Ministerpräsident Rüttgers und seine verbalen Entgleisungen im Wahlkampf berichtet. Der Bericht endete mit den Bemerkungen über Rumänen, die zu spät zur Arbeit kämen und gingen wann sie wollen.
Soweit so gut.
Dann folgte der zweite Teil, der zeigen sollte wie fleißig die Rumänen doch sind und wie sie ihr hartes Schicksal, Arbeitslosigkeit und Armut, mit Würde tragen.
Gezeigt wurde eine Familie von Straßenmusikanten, die bettelnd durch die Straßen zogen. Fleißig wie die Bienen sind sie schon am frühen Morgen in der (rumänischen Stadt) unterwegs und spielen bis zum späten Abend.
Der Vater war in Deutschland und konnte dort mit Straßenmusik viel mehr verdienen (mal von Hartz IV u.ä. abgesehen) doch er erhielt keine Aufenthaltserlaubnis.
Dann wurde eine rumänische Familie gezeigt, die in Deutschland von Straßenmusik (Vater & Kinder) und reinem Betteln lebt (Mutter) lebt. Die Mutter nennt ihre Tätigkeit „Arbeit“.
Doch was wollte uns dieser Bericht sagen?
Rüttgers ist ein Trampeltier und hat unrecht – ok.
Die Rumänen sind fleißig und verdienen ihren Unterhalt sogar mit Betteln und stehen dafür auch früh auf – ok.
Aber war das alles?
Bei uns hat der Beitrag einen ganz anderen Eindruck hinterlassen:
Rumänen sind Bettler und Straßenmusikanten.
Wenn wir diese Migranten wieder loswerden wollen, sollten wir ihnen so bald als möglich weitere Fabriken von Deutschland nach Rumänien schicken.
Mit diesem bericht hat sich Spiegel TV einen Bärendienst erwiesen. Was Rüttgers gesagt hat ist im Wahlkampf schon Schnee von gestern aber diese Darstellung fleißiger Rumänen hinterläßt beim „durchschnittlichen“ deutschen TV-Konsumenten einen unguten Beigeschmack.
Damit hat sich Spiegel TV in die falsche ecke gestellt und gibt den geistigen Verführern nur neueArgument.