Köln: Lustige Kölsche Sprüche (mit Erklärung)
Der Kölsche an sich ist (überwiegend) humorvoll und verschmitzt. Dementsprechend gibt es jede Menge kölsche Sprüche, deren Bedeutung heute leider verloren scheint. Hier finden sie ein paar der schönsten kölschen Sprüche mit Erklärung.
„Da mäht mer en Kölle key Finster för op“ (Übersetzung: Dafür macht man in Köln kein Fenster auf)
Gemeint ist alles Unwichtige.
Früher wurde in den Straßen der Kot und Unrat „entsorgt“. Dementsprechend stank es und man öffnete die Fenster nur, wenn es wirklich wichtig war.
„Met de Föß vüran durch de Hahnepootz“ (Übersetzung: Mit den Füßen voran durch die Hahnentorburg (Stadttor))
Bedeutet, dass man auf Melaten beerdigt wurde bzw. allgemeiner, dass jemand gestorben ist.
Um zum großen Kölner Melaten-Friedhof (kommt von „malade“ = krank) zu gelangen, mußte man die Stadt durch die Hahnentorburg verlassen. Die Trauerzüge mit dem aufgebahrten Toten zogen so, mit seinen Füßen voran durch das Stadttor.
„Kein Kopp wie der Nümaat han“ (Übersetzung: Ich habe keinen Kopf wie der Neumarkt)
Das sagt man, wenn man sich nicht alles merken kann und etwas vergißt.
Der Neumarkt ist Kölns geschäftigster Platz, mit Märkten, Festen, Karneval und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Und so viel wie auf dem neumarkt geschieht kann sich keiner merken.
„E Prümmsche mache“ (Übersetzung: Ein Pfläumchen machen)
Wer den Mund zum weinen verzieht macht „E Prümmsche“.
„Et blenk wie Becherjasserjold“ (Übersetzung: Es blinkt wie Bechergassergold)
Die hochdeutsche Version lautet: „Außen hui, innen pfui“.
in der Bechergasse wurde früher Kupferschmuck verkauft, der glänzte wie Gold.
„Do sind de Poppe am danze“ (Übersetzung: Dort tanzen die Puppen)
Da wird gestritten.
Hintergrund soll sein, dass sich bei den populären Puppenspielen die Zuschauer am besten amüsierten, wenn sich die Puppen stritten.
Anmerkung: Das scheint auch heute noch so zu sein, wenn man die populären „Puppenspiele“ oder besser TV und dessen erfolgreichste Formate ansieht.
Anmerkung 2: Diesen Hinweis hätten sich Angela Merkel und FW Steinmeier beim letzten Kanzlerduell merken sollen.
„Bei däm rähnt et Weckbrei“ (Übersetzung: Bei dem regnet es Weckbrei)
Bedeutet jemand ist so wohlhabend, dass es bei ihm sogar Weckbrei regnet.
Weckbrei ist eine Puddingart, die sich nur die Reichen erlauben konnten.
„Jerechnet wie die Elfdausend Jungfraue zu Kölle“ (Übersetzung: Gerechnet wie die elftausend Jungfrauen zu Köln)
Heißt jemand hat stark aufgerundet.
Einer Kölner Legende nach, ist die Heilige Ursula mit elftausend Jungfrauen den Hunnen entgegen gezogen, damit sie Köln verschonten (das mit Köln hat geklappt, aber mit den Jungfrauen nicht). Es wird sehr bezweifelt, dass es sich dabei tatsächlich um elftausend Jungfrauen handelte.
Anmerkung: Die vor allem in der „verbotenen Stadt (Düsseldorf) aufgestellte Behauptung, seitdem gäbe es keine Jungfrauen mehr in Köln, ist falsch.
„Ne Kopp han wie der Apostelklotz“ (Übersetzung: Einen Kopf wie der Apostelklotz haben)
Heißt „Kater“ und „dicker Kopf“.
Die große Kugel auf der Apostelkirche sieht aus wie ein großer Kopf und wird „Apostelklotz“ genannt. Mit einschlägiger Erfahrung wird man schnell hinter die tiefere Bedeutung dieses kölschen Spruches gelangen. 😉
„Et jeit em erenn, wie ne Vikarjes en der Dom“ (Übersetzung: Es geht in ihn hinein, wie ein Vikar in den Dom)
Bedeutet dass jemand in großen Mengen Essen und Trinken kann.
Denn wenn der Vikar in den Dom kam, wurden alle Türen weit geöffnet, so dass mehr hinein passten.
„Ränt et op Zi Pitter Daach, ränt et op Zi Zillje Daach“ (Übersetzung: Regenet es auf das Dach von St. Peter, dann regenet es auch das Dach von St. Cäcilien)
Das wird gesagt, wenn etwas gleich ist.
Die beiden Kirchen stehen in Köln so nahe beieinander, dass es immer auf beide zugleich regnet.
Die Informationen wurden vom „Express“ Anfang September veröfffentlicht.
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